Wildseide - ein edles Material
Wie in der Bekleidungsindustrie nimmt Wildseide auch bei der Herstellung von Bezugsstoffen, insbesondere bei Bettwäsche, eine individuelle Stellung ein.
Herkunft und Gewinnung von Wildseide
Wildseide kommt hauptsächlich aus Indien und ist ebenso wie Zuchtseide ein reines Naturprodukt. Beide Seidenarten werden aus den Kokons von Seidenraupen gewonnen. Wobei die gezüchteten Seidenraupen abgetötet werden, ehe sie ihren Kokon verlassen, werden die Kokons wild lebender Seidenraupen eingesammelt, nachdem sich ihre Bewohner nach außen durchgebissen und damit die Fäden durchtrennt haben. Dies erklärt, warum Zuchtseide aus langen Fäden besteht, während Wildseide dagegen kurze Fäden aufweist.
Verarbeitung von Wildseide
Beim Weben muss die Wildseide auf Grund der Gewinnung der Fäden verknüpft werden, was die später sichtbaren und fühlbaren Verdickungen im Stoff bewirkt. Diese Verdickungen verleihen dem Stoff den typischen optischen Effekt. Naturbelassene Wildseide kann sich farblich stark unterscheiden und von blassem beige, über Brauntöne bis zu dunklen Grautönen viele Fassetten aufweisen. Zustande kommen diese Farbunterschiede durch die Nahrungsaufnahme der Raupen, die aus verschiedenen Pflanzen besteht. Aber auch das Einfärben ist möglich und verleiht dem Stoff einen edlen Schimmer, der bei Bettbezügen eine tolle Wirkung erzielt. Gänzlich einfarbig gehaltene Stoffe lassen den Seideneffekt bestens erkennen.
Pflege von Bettwäsche aus Wildseide
Beim Waschen sollten die Bezüge in der Maschine locker liegen, um ausreichend durchspült werden zu können. Zu empfehlen ist ein mildes Flüssigwaschmittel, da so die Gefahr des Verbleibens von Waschmittelrückständen vermieden wird. Die Waschtemperatur von höchstens 40 Grad Celsius gewährt, dass der Stoff nicht zu stark knittert und an Glalz verliert. Stärker verschmutzte Stellen, die eine Extra-Behandlung erfordern, sollten weder mit einem Schwamm, noch mit einer Bürste bearbeitet werden. Auch das Aneinaderreiben, wie es bei der Handwäsche üblich ist, kann dem Stoff schaden zu gefügt oder die Farbe beeinträchtigt werden. Tropfnass aufgehängte Bettwäsche aus Wildseide trocknet rasch und wird wunderbar glatt, so dass sich ein Nachbügeln oftmals erübrigt. Ist das Schleudern unumgänglich, sollte dies bei geringer Drehzahl erfolgen. Das Bügeln auf der linken Seite des Textils verhindert Glanzstellen und auch hierbei ist unbedingt auf die richtige Temperatur zu achten, um die Fasern nicht zu schädigen.
Wildseide kommt in ihren Eigenschaften der menschlichen Haut sehr nah und ist aus diesem Grund äußerst verträglich. Allergiker greifen gern auf dieses Material zurück. Besonders neurodermitis-geplagten Menschen verhilft die Nutzung dieses Natur-Materials zu einem erholsamen Schlaf. Ratsam ist für betroffene Personen nicht nur der Kauf von Bettbezügen aus Wildseide, sondern auch das Beziehen der Matratzen mit diesem Stoff und zwar in ungefärbtem Zustand. Die Gewinnung von Wildseide ist sehr mühsam und von geringer Ergibigkeit, was sich in höheren Produktionskosten und einem entsprechenden Endpreis niederschlägt. Dennoch ist eine solche Anschaffung in Anbetracht der Vorzüge dieses Stoffes gegenüber künstlichen Fasern oder anderen Naturprodukten, die längst nicht diese angenehmen Eigenschaften aufweisen, lohnend. Abgesehen davon erhält ein Schlafzimmer durch Bettwäsche aus Wildseide eine spezielle Note. Sie wirkt schlicht und elegant und unterstreicht die Persönlichkeit des Nutzers.